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16.05.2010, 17:56 Uhr - Alter: 14 Jahre

„Inklusion - Wir alle sind Dresden“

Großer Erfolg für Parade der Vielfalt am 5. Mai 2010 in Dresden

„Inklusion - Wir alle sind Dresden“ – unter diesem Motto haben sich am 5. Mai über 500 Menschen in Dresden zu einer bunten Parade der Vielfalt vereint – Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.

„Für uns ist diese Parade ein Riesenerfolg. Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Betroffene den Mut haben, mit ihrer Behinderung an die Öffentlichkeit zu gehen, um das Thema Inklusion bekannt zu machen,“ so die Behindertenbeauftragte der Stadt Dresden Sylvia Müller. Inklusion ist bis heute das Thema für Menschen mit Behinderung: Mindestens 300.000 sächsische Bürgerinnen und Bürger gelten als körperlich, geistig oder seelisch schwer behindert. Viele von ihnen sind heutzutage immer noch aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ausgegrenzt. Inklusion bedeutet, diesen Menschen die Teilhabe zu ermöglichen - als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft. Bereits vor über einem Jahr ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung in Deutschland ratifiziert worden. „Wir Betroffene aber haben jeden Tag damit zu kämpfen, sei es beim Erstreiten unserer Rechte in den Behörden, sei es auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Wohnungssuche. Überall müssen wir kämpfen. Die Kraft aber, die für diesen Kampf benötigt wird, braucht man eigentlich für den normalen Alltag. Insofern war es mir eine Herzensangelegenheit, heute hier mit dabei zu sein“, berichtet Annett Hanicke vom Körperbehindertenverband Dresden. Auch Manuela Scharf von der Stadt Arbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte zeigt sich glücklich über die Veranstaltung: „Dass wir diese Parade der Vielfalt stemmen konnten, dass erstmals so viele Vereine und Verbände an einen Strang gezogen haben, dass heute so viele Menschen zeigen, dass ihnen das Thema Inklusion wichtig ist, das ist einfach klasse. In Zukunft darf Inklusion kein Fremdwort mehr sein, müssen alle wissen, was das wirklich bedeutet, nämlich gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen. Niemand darf mehr ausgeschlossen sein.“

Schirmherr der Aktion ist die Dresdner Band „Die Nierentische“. Martin Graefe betont ausdrücklich, dass auch für die „Nierentische“ die Parade der Vielfalt und die Veranstaltung in der Centrum Galerie ein besonderer Termin sei: „Wir haben nicht einen Augenblick überlegt, als wir um die Schirmherrschaft gebeten wurden. Wir haben schließlich schon oft genug vor Behinderten bei der Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt gespielt. Wer einmal den Lebensmut dieser Menschen erlebt hat und auch den ihrer Familien, wer einmal mit ihnen wirklich ins Gespräch gekommen ist, der weiß, wie viel Anstrengung, wie viel Kraft dahinter stecken, dem bleibt nur Bewunderung. Für uns ist es eine Ehre, bei diesem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung dabei zu sein.“ Auch das Theater der Jungen Generation unterstützt die Veranstaltung: „Als Kinder- und Jugendtheater sind uns Aktionen im Sinne von Gleichstellung und Gleichberechtigung immer ein großes Anliegen. Seit 1998 veranstalten wir jährlich in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe e.V. Dresden und dessen Kinder- und Jugendhaus InterWall die Theatertage für Förderschulen und Behinderteneinrichtungen. Mit dem Ziel der künstlerischen Integration von Menschen mit Behinderungen arbeiten Schüler aus unterschiedlichen Behinderteneinrichtungen mit professionellen Theatermachern in verschiedenen Workshops zusammen. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, den Tag der Inklusion unter dem Motto: Inklusion - Wir alle sind Dresden“ zu unterstützen“, so Intendantin Felicitas Loewe.

Organisatoren der Veranstaltung sind mit freundlicher Unterstützung des Behindertenbeirates Dresden mehrere Behindertenverbände und -vereine der Landeshauptstadt.


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