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02.06.2009, 13:33 Uhr - Alter: 15 Jahre

Denk mal – Ein Denkmal barrierefrei! (aus KOMPASS 2/09)

Die Zeit der „kurzen“ Tage hat ein Ende und der Frühling steht in der Tür. Nun kann es endlich wieder losgehen - nach dem doch recht schneereichen Winter - mit der Planung von Tagesausflügen. Als gebürtige Leipzigerin möchte ich gern einen Ausflug zu einer Sehenswürdigkeit in meiner Heimatstadt empfehlen.

Im Südosten befindet sich Leipzigs wohl bekanntestes Wahrzeichen und gleichzeitig das größte Nationaldenkmal Deutschlands - das Völkerschlachtdenkmal. Es wurde von 1897 bis 1913 erbaut und anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig vom deutschen Kaiser Wilhelm II am 18. Oktober 1913 eingeweiht. Es soll an den Sieg der Verbündeten über die Armeen Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 erinnern. Damals verloren innerhalb von drei Kriegstagen 120 000 Menschen ihr Leben.

Das Völkerschlachtdenkmal wird wegen des einzigartigen Widerhalls der Musik im Inneren auch gern als Ort für klassische Chorgesänge genutzt.

Von der 90 Meter hohen Aussichtsplattform, die man allerdings ab der zweiten Hälfte nur zu Fuß über viele Stufen in größtenteils engen Wendeln erreicht, kann man bei guter Sicht die Stadt Leipzig und das angrenzende Umland überblicken.

Parken kann man unmittelbar am Völkerschlachtdenkmal. Eine barrierefreie Straßenbahnhaltestelle ist ebenfalls vorhanden.

Seit dem Herbst 2007 befindet sich links vom Hauptzugang, gegenüber dem Parkrestaurant, ein barrierefreier Zugang über eine langgezogene Rampe zum Denkmal. Über die "Goldene Pforte" unter dem St. Michael gelangt man in das Völkerschlachtdenkmal. Auf dieser Ebene ist sowohl eine behindertengerechte Toilette, als auch der Aufzug zur Krypta (Ruhmeshalle).

Inzwischen wurden zwei Personenaufzüge eingebaut, von denen einer nur bis zur Krypta führt und ein anderer ab dort zur Sängerempore – der mittleren Aussichtsplattform in 57 Meter Höhe. Die Sängerempore hat allerdings nur eine Rangiertiefe von 1 Meter, was für E-Rollstühle mit größerem Wenderadius problematisch wird. Mit etwas Geschick kann man jedoch den Gang entlang fahren und an den Aussichtsfenstern besteht mehr Platz zum Halten oder Wenden.

Ab hier ist ein Weiterkommen nur noch über Stufen möglich. Aber auch aus Höhe der Sängerempore können Sie gut über Leipzig schauen. Es lohnt sich durchaus!

Die gesamte Anlage des Denkmals ist schon gigantisch. Vorgelagert ist noch eine große Fläche mit einem Teich – dem sogenannten Tränenteich der gefallenen Soldaten. Wer also nicht so gut zu Fuß ist, sollte sich auf längere Wege einstellen. Bänke zum Ausruhen sind aber vorhanden.

Zu guter Letzt können Sie im Biergarten des Parkrestaurants am Völkerschlachtdenkmal die erlebten Eindrücke setzen lassen und dabei für Ihr leibliches Wohl sorgen. Als Rollstuhlfahrer ist der Zugang über die Terrasse gegenüber dem Haupteingang möglich. Eine Behindertentoilette ist zwar vorhanden, doch wir mussten diese erst frei räumen lassen, da sie wie so oft üblich als Lager genutzt wurde.

Sollten Sie noch Zeit und Muße haben, lohnt es sich mehr von Leipzig anzusehen. Mit der Straßenbahn ist das Zentrum der Stadt barrierefrei erreichbar. Auch Goethe war schon der Meinung „Mein Leipzig lob ich mir! ... Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“

 

Völkerschlachtdenkmal
Prager Straße
04299 Leipzig
Tel.: 0341 - 8 78 04 71
E-Mail: voelkerschlachtdenkmal.leipzig@t-online.de
Internet: www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

Öffnungszeiten:

  1. April bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr

  1. November bis März täglich von 10 bis 16 Uhr

Ute Müller


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