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01.12.2007, 13:19 Uhr - Alter: 16 Jahre

Das Panometer in Dresden (aus KOMPASS 6/07)

Es wurde am 9. Dezember 2006 eröffnet.

Seither ist es ein Besuchermagnet für Jung und Alt. Das Ausstellungsgebäude ist der alte Gasometer der DREWAG in Dresden-Reick. Dieser Gasometer ist ein Industriedenkmal aus dem Jahre 1880. Er ist nicht weit vom Zentrum und sowohl mit dem Auto, als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Yadegar Asisi möchte mit dem Projekt Dresden 1756 zeigen, wie schön Dresden kurz vor der Zerstörung durch den Siebenjährigen Krieg war. Er hat die Absicht den Mythos, der von jeher durch die, unter August dem Starken und seinem Sohn August III. entstandenen Bauten auf Dresden liegt, zu zeigen. Die Faszination für Dresden und seine barocken Bauten hält bis heute an.

Im Panometer hat man die Möglichkeit sich neben dem Panoramabild, welches die Hauptattraktion darstellt, auch eine Ausstellung und einen Dokumentarfilm über die Entstehung des Projektes Dresden 1756 anzusehen.

Die Ausstellung am Anfang führt Stück für Stück bis ins Jahr 1756. Höhepunkt ist dann das Panoramabild.

In der Mitte des Panometers gibt es einen Turm, von dem man aus das Gefühl vermittelt bekommt, auf dem Turm der Hofkirche zu stehen. Von verschiedenen Ebenen aus kann man rundherum einen Blick auf das barocke Dresden werfen und sich verzaubern lassen von den Bildern und der Atmosphäre.

Das Panoramabild ist aus einer Kombination von verschiedenen Techniken entstanden. Es hat eine Höhe von rund 27 Metern und eine Länge von 106 Metern. Diese Dimensionen sind faszinierend. Aber nicht nur das Panoramabild allein, sondern auch die dazugehörenden Effekte ergeben ein beeindruckendes Ganzes.

Man hat von dem Turm aus wahrhaftig das Gefühl, auf der Hofkirche zu stehen und ein Teil vom Leben mittendrin im Jahr 1756 zu sein. Menschen hört man reden, Pferdegetrappel ist zu hören und auch der Nachtwächter fehlt nicht. Durch den Wechsel des Lichtes bekommt man den Eindruck, einen Tag zu durchleben.

Grundlage für das Panoramabild von Yadegar Asisi sind die Bilder von Bernardo Belotto, genannt Canaletto.

Der Gasometer in Dresden-Reick ist also auf jeden Fall einen Besuch wert. Er ist behindertenfreundlich. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings. Für Leute, die fest im Rollstuhl sitzen, ist es nicht möglich, auf den Turm zu gelangen, da nur Stufen vorhanden sind. Sie können also das Panoramabild nur von unten betrachten.

Katja Rommel

Anmerkung der Redaktion:
Es gibt einen barrierefreien Zugang in den Gasometer incl. Fahrstuhl und eine behindertengerechte Toilette. Aber der Besuch ist für Rollstuhlfahrer/innen wie ein Menü ohne Hauptgang. Als Vorsuppe zur Einstimmung der Film über die Realisierung des Projektes und die Anliegen des Künstlers: die perfekte Illusion, ein Blick in die Stadt. Dieser - also der Hauptgang – fehlt. Der Appetit muss mit einem Blick auf das Bild gestillt werden. Das Erlebnis, visuell in das alte Dresden einzutauchen, ist nur vom Turm aus möglich. Als Dessert empfiehlt sich dann der Besuch der Ausstellung und des Cafes. Aus unserer Sicht ist das Panometer somit nicht barrierefrei geplant und realisiert – immerhin für 10 (!) Jahre.


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