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30.07.2014, 19:57 Uhr - Alter: 10 Jahre

Gemeinsam aktiv gegen Holperpflaster in unserer Stadt

Mehr Lebensqualität für ALLE durch neue Straßenübergänge im historischen Stadtzentrum.

Kopfsteinpflaster all überall in unserer Stadt. Historisch aber nicht zeitgemäß. Es gibt bundesweit und international bereits gute Beispiele und Lösungen, wie man historisches bewahren kann und dennoch bequeme Wege schafft.

Zum Thema aktiv ist seit langem der Seniorenbeirat unserer Stadt. Nach nunmehr weiteren Beratungen des Straßen- und Tiefbauamts der Stadt Dresden mit Vertretern des Verbandes der Körperbehinderten der Stadt Dresden e.V. und der Koordinierungsstelle für Barrierefreies Planen und Bauen mit dem Ziel der besseren Berollbarkeit von Fahrbahnübergängen im historischen Stadtkern der Landeshauptstadt, gibt es Neuigkeiten.

Vor wenigen Tagen wurden im Bereich Zwinger - Kempinski-Hotel - Schloss drei neue Fahrbahnübergänge mit geschnittenem und dauerhaft verfugtem Pflaster fertig gestellt und laden zum Ausprobieren ein.

Ein erster Test ergab, dass diese Straßenquerungen deutlich besser berollbar sind und insbesondere für die Nutzer von Greifrad-Rollstühlen und Rollatoren, aber auch für alle anderen Passanten eine deutliche Erleichterung darstellen.

Nunmehr sind insbesondere die mobilitätseingeschränkten Besucher des Stadtzentrums gefragt, ob diese - vom Denkmalschutz mitgetragene - Lösung im Folgezeitraum auch an weiteren Fahrbahn-Querungsstellen mit historischer Fahrbahnpflasterung eingesetzt werden soll.

Standpunkte dazu, auch Vorschläge zu den ggf. vorrangig neu einzurichtenden Übergängen können mit dem Stichwort "Berollbare Straßenübergänge in Stadtzentrum Dresden" an unser Vorstandsmitglied Mario Gerth gerichtet werden.

Weitere Bilder und Informationen finden Sie in den News des Selbsthilfenetzwerks.

Standpunkt zum Thema Holperpflaster in Dresden des Verbandes der Körperbehinderten der Stadt Dresden e.V.:

Immer noch und immer wieder machen wir auf die Schwierigkeiten der Rollstuhlfahrer und Gehbehinderten mit dem Pflaster auf Straßen und Gehwegen aufmerksam. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat wurde darauf gedrungen, das Gestaltungshandbuch der Stadt diesbezüglich zu verbessern. Doch hat es leider nicht den Standard erreicht, den wir uns gewünscht hätten. Mit Rücksicht auf blinde und sehbehinderte Fußgänger konnte die ebene Granitrillenplatte  an Bordsteinabsenkungen nicht durchgesetzt werden, deshalb wird weiter Kleinpflaster eingesetzt. Das wäre grundsätzlich nicht so problematisch, wenn die Empfehlung des Gestaltungshandbuchs eingehalten würde und das Pflaster nur in einer Breite von 60 cm zum Einsatz käme. Da die, selbst bei neuen Projekten, erheblich größeren Flächen nach der Herstellung nicht gepflegt werden,sind mit der Zeit die breiten Fugen ausgespült und -gefegt, sodass wir mit neugeschaffenen Barrieren konfrontiert sind.

Leider scheint man keinen Wert auf die Qualität der Ausführung von Pflasterungen zu legen. Unsere Anstrengungen zielen dahin, dass in zukünftige Haushalte Mittel für Pflasterpflege sowie -austausch eingeplant werden. Besonders die Pflasterstrecken an Grundstücksüberfahrten sind uns ein Dorn im Auge. Diese sollen in Zukunft zwar in geschnittenem Pflaster ausgeführt werden, doch die vorhandenen Abschnitte machen uns tagtäglich das Leben schwer. Zumal bei  Straßenbaumaßnahmen der Gehweg oft nicht mit erneuert wird.

Zusammen mit dem Seniorenbeirat setzen wir uns für Gehwegerneuerungsprogramme ein. Darüber hinaus sehen wir die Mobilität, die gemäß des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-BRK angestrebt wird, nur gewährleistet, wenn die Pflasterabschnitte auf den Gehwegen gänzlich verschwinden und die übrigen Pflasterungen in einem Zustand sind, der eine Benutzung mit Rollstuhl oder Rollator in zumutbarer Weise erlaubt.

Mit dem Anspruch der Stadt, sich für eine europäische Auszeichnung für Barrierefreiheit zu bewerben, wäre ein deutlicheres Bewusstsein für die vorhandenen Defizite notwendig, verbunden mit dem Willen, diese auszuräumen.

Birgitt Prelle, Vorstandsmitglied


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