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14.03.2023, 21:22 Uhr - Alter: 1 Jahre

Stirbt das Ehrenamt aus?

Würde das unser Verband überleben?

Ich glaube, die Antwort ist ganz klar: NEIN!!!

Manchmal denke ich an die Zeit zurück, als ich noch ein Teenager war. Einrichtungen für Menschen mit Behinderung wurden möglichst weit am Stadtrand erbaut, es gab keine öffentlichen Verkehrsmittel, die mit Rollstuhl oder Rollator gut nutzbar waren und überhaupt spielte Barrierefreiheit keine Rolle.

Nach der Wende schossen Selbsthilfeorganisationen wie Pilze aus dem Boden. Die Menschen wollten endlich ihre Meinung loswerden und für ihre Rechte kämpfen. Das, was vor der Wende verboten war, war endlich möglich. Ein Ehrenamt auszuüben, gehörte fast zum guten Ton.

Auch unser Verein wurde in dieser Zeit gegründet. Immer schon bestand der Vorstand aus ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern. Irgendwann kam die Stadt aufgrund unseres großen Engagements nicht mehr an uns vorbei. Wir wurden zu Rate gezogen, um unsere Meinung gefragt, in Gremien eingebunden. Auch wenn nicht immer alles glatt lief … Das Stadtbild veränderte sich zusehends und wir können stolz behaupten, dass die Aktivität innerhalb unseres Verbandes nicht ganz unschuldig dran ist.

Doch heute ist es viel schwieriger, junge Menschen für ein Ehrenamt im sozialpolitischen Bereich zu gewinnen. Dadurch stellt sich uns die Frage: Was interessiert? Was ist dir wichtig? Welche Themen sprechen dich an? Bei welchen Aktionen bist du dabei?

Es braucht dringend mutige, interessierte, engagierte Menschen mit und ohne Behinderung, die für ihre und unsere Rechte kämpfen und laut darauf aufmerksam machen, damit wir nicht in Vergessenheit geraten. Auch der Sportverein, die Disco, das Kino werden nur für uns alle nutzbar sein und bleiben, wenn wir darum kämpfen. Wir müssen präsent sein! Wir müssen anwesend sein! Wir müssen fordern, statt bitten, denn unser Stadtbild hätte sich nicht von selbst so barrierefrei entwickelt, wie du es heute kennst. Schon immer waren wichtig: Mitarbeit in Gremien, Arbeitsgemeinschaften und Stadtbeiräten. Das klingt vielleicht erstmal sehr trocken, aber das muss es nicht bleiben, denn auch du hast die Möglichkeit, es mehr zu deinem Projekt zu machen, wofür du brennen kannst.

Im Sommer 2023 wird unser Vorstand für die Dauer von zwei Jahren wieder neu gewählt. Bis dahin ist genug Zeit, uns und unsere Arbeit kennenzulernen, auch an Vorstandssitzungen oder anderen Begegnungen teilzunehmen. Komm zu uns und lass uns eine gemeinsame Zukunft gestalten. Wir sind gespannt auf dich!

Kati Stephan für den Vorstand
des Verbandes der Körperbehinderten der Stadt Dresden e. V.

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